Unsere Zucht des Australian Shepherd
Die 13 Sünden der modernen Hundezucht
Irene Sommerfeld-Stur wurde einmal gebeten, einen Artikel mit 300 Wörtern zum Thema "Hundezucht" zu schreiben. Sie löste diese fast unlösbare Herausforderung, indem sie die "größten Sünden" in der modernen Hundezucht kurz zusammenfasste:
- Die 1.Sünde: Kleine Hunde zu klein und große Hunde zu groß zu züchten.
- Die 2.Sünde: Hunde mit extremen Körpermaßen und Körperformen zu züchten wie z.B.: zu kurze Nasen, zu kurze Beine, zu lange Ohren, Hautfalten oder Pigmentierungsstörungen.
- Die 3.Sünde: Hunde miteinander zu verpaaren, die eng miteinander verwandt sind.
- Die 4.Sünde: Hunde miteinander zu verpaaren, bei denen gleiche genetische Belastungen bekannt oder zu vermuten sind.
- Die 5.Sünde: Viele Hündinnen an ein und denselben Championrüden zu verpaaren.
- Die 6.Sünde: In erster Linie auf den eigenen Hund zu schauen und die Population dahinter zu ignorieren.
- Die 7.Sünde: Mehr auf Ausstellungserfolge zu achten, als auf Gesundheit.
- Die 8.Sünde: Gesundheitsprobleme, die in der Rasse auftreten zu ignorieren oder zu unterschätzen.
- Die 9.Sünde: Gesundheitsprobleme, die in der eigenen Linie auftreten zu verschweigen.
- Die 10.Sünde: Die eigenen Hunde durch die rosarote Brille zu betrachten, Hunde anderer Züchter hingegen überkritisch zu beurteilen.
- Die 11.Sünde: Vorübergehenden Modeströmungen in der Interpretation des Rassenstandards zu folgen, statt auf langfristige und funktionell orientierte Zuchtziele zu setzen.
- Die 12.Sünde: Zu vergessen, dass der Hund von einem Beutejäger abstammt und daher zumindest grundsätzlich in der Lage sein sollte, Beute zu jagen und zu fangen.
- Die 13.Sünde: Zu vergessen, dass Hunde Schmerz und Unbehagen empfinden, so wie wir Menschen auch, dass sie aber nicht immer in der Lage sind, diese Empfindungen entsprechend zu kommunizieren.
Quelle: Irene Sommerfeld-Stur in "Unsere Windhunde", Sonderausgabe "Zucht"
Merke: Zucht sollte nie planlos erfolgen.
Unsere Zuchtziele
Unser Zuchtziel ist es, den Australian Shepherd in seinen ursprünglichen Merkmalen zu erhalten und zu fördern. Außerdem möchten wir unsere Welpen ideal auf das Leben als Familienhund vorbereiten. Geplante Zucht fängt für uns bei den Zuchttieren an. Wer gesunde Welpen züchten möchte, kann dies nur mit gesunden Elterntieren.
Selektion nach körperlichen Fähigkeiten und Wesensmerkmalen war bei den Gebrauchshunden oft Garant für Gesundheit.
Dies bedeutet für unsere Anpaarungen:
Zucht nur mit gesunden Elterntieren, sie haben alle notwendigen rassespezifischen Untersuchungen. Zucht nur mit Tieren deren Ergebnis der HD Untersuchung nicht schlechter als eine B Hüfte ist. Die Hündin ist bei der ersten Belegung mindestens 24 Monate alt. Der Deckrüde mindestens 18 Monate.
Zucht nur mit Hunden, die gültige Papiere besitzen. Unsere Hunde haben Papiere vom ASCA.
Der Australien Shepherd Club of America (ASCA) ist seit 1957 der weltweit führende Zuchtverein für Australian Shepherds.
Wir achten nicht nur auf Gangwerk und Titel. Das Wesen der beiden Elterntiere soll sich ergänzen. Die Erhaltung eines großen Genpools innerhalb der Rasse, ist für uns als Australian Shepherd Züchter wichtig. Die genetische Vielfalt muss erhalten bleiben, das bedeutet z.B. auch Zucht unter Beachtung des Inzuchtsquoiffizient.
Unsere Welpenaufzucht
Wir als Züchter sind uns der großen Verantwortung gegenüber den Welpen und auch der neuen Besitzer bewusst.
Bestmögliche Prägung („echte“ Prägung findet beim Hund nicht statt) und Sozialisierung sind für uns nicht nur Begriffe die man gerne verwendet und nennt.
Wir setzen diese Begriffe in Taten um. Dabei fließt unser gesamtes Wissen aus langjähriger Hundetrainerpraxis (www.eifelhunde.de) und vieler Fortbildungen und Seminaren im gesammten Bereich der Kynologie mit ein. Damit sich jeder ein Bild von unserer Aufzucht machen kann, hier ein kurzer Abriss:
Unsere Welpen werden im Haus geboren und aufgezogen. Dies heißt, sie leben bis zum Abgabetermin zusammen mit uns und den anderen Hunden im Haus.
Die ersten drei Wochen leben sie geschützt in der Wurfkiste. Entgegen der landläufigen Meinung, Welpen könnten nicht hören, haben wissenschaftliche Untersuchungen gezeigt, dass dem nicht so ist. Sie können „hören“.
Innerhalb dieser ersten drei Wochen erfahren unsere Welpen gezielte Kontakte mit Geräuschen u. Personen. Es werden erfahrene Erwachsene und auch Kinder eingeladen, die Welpen an zu fassen, sie zu streicheln und auf den Arm zu nehmen.
Die Welpen lernen so verschiedene Gerüche, Geräusche und Berührungen kennen. Sie werden so früh an den Menschen gewöhnt. Auch die Hündin lernt hierbei nicht in übermäßigen Stress zu verfallen, nur weil ihre Kleinen von für Sie fremden Menschen angefasst werden.
Dies ist positiver Stress für Welpen und Hündin.
Wir unterziehen unsere Welpen vom ersten Lebenstag bis hin zur Abgabe verschiedener, von uns ausgearbeiteter Tests.
Die Hündin bestimmt welche Hunde aus unserer Hundegruppe zu den Welpen dürfen. Sie hat immer Zugang zu den Welpen. Sie kann sich natürlich auch jederzeit von den Welpen entfernen. Ist der Wurf groß, unterstützen wir unsere Hündin und füttern Welpenmilch zu. Wichtig ist hierbei, das alle Welpen bei der Hündin bleiben.
Unsere Welpen sind nicht nur mit andere Australian Shepherds konfrontiert. Dadurch, dass auch andere Rassen in unserem Haushalt leben, lernen die kleinen bereits auch deren Verhaltensmuster. So verlaufen die ersten Begegnungen mit anderen Hunden im neuen Heim unproblematisch.
Die erste feste Nahrung reichen wir ab ca. 2,5-3 Wochen. 1 x täglich erhalten die Kleinen eine Woche lang Futter aus der Hand. Dies bindet sie stark an den Menschen. Später füttern wir die Welpen nicht nur mit Fertigfutter, sondern gestalten die Fütterungen sehr abwechslungsreich. So wird der Welpe gezielt an verschiedene Nahrung gewöhnt.
Ab der dritten Woche ziehen unsere Welpen in einem den Wohnraum direkt angegliederten Bereich um. Sie nehmen nun noch aktiver am Familienleben teil, da sie so z. B. Staubsauger, Besucher, Musik, Fernseher, usw., noch intensiver erleben.
Die anderen Hunde kommen nun immer öfter zu den Welpen und übernehmen bereits erzieherische Aufgaben. Bereits in diesem Alter beginnen wir mit den ersten spielerischen Ausbildungsschritten. Der Welpe wird so früh wie möglich an die spätere Zusammenarbeit mit seinem neuen Sozialpartner Mensch herangeführt.
An den Wohnbereich grenzt die eingezäunte Terrasse an.
Jeden Tag wird der Bewegungsraum für die Welpen vergrößert. Später erfolgt der erste Besuch im Garten, der mit 1000 qm Größe ausreichend bemessen ist. Wiese, Wald und ein kleiner Teich, sind ein kleines Paradies. So lernen die jungen Hunde unterschiedliche Beläge und viele weitere Eindrücke kennen.
Ein komplett ausgestatteter Welpenspielplatz mit unterschiedlichen Geräten ist sebstverständlich auch vorhanden.
Die ersten Interessenten lernen jetzt ihre zukünftigen Welpen kennen. Da wir die unterschiedlichen Charakteren der Welpen durch Tests, genaues Beobachten und viel Beschäftigung mit den Welpen sehr gut kennen, können wir Empfehlungen aussprechen, welcher Hund wohin passen könnte. Beratung wird bei uns groß geschrieben.
Das „Grenzen aufzeigen“ übernehmen nicht nur die anderen Hunde, sondern auch wir vermitteln den Welpen, was wir möchten oder nicht. Die Haut des Menschen ist eben zarter als das Fell der Hunde. Auch erste Schritte zur Stubenreinheit werden unternommen. Gewöhnung an Autofahren, an andere Tiere, z. B. Ponys, etc. werden fortwährend durchgeführt.
Die Welpen sind bei der Abgabe entwurmt, geimpft, haben die erste Augenuntersuchung und sind gechipt.
Die Papiere werden von uns beim ASCA für die Besitzer beantragt.
Intensive Nachbetreuung ist bei uns selbstverständlich.
Bedingt durch unser Wissen aus unserer Hundeschule, können wir gezielt Informationen zur Ausbildung des Welpen geben. Wir bieten Welpenkurse an und gehen dort auf die Teilnehmer individuell ein, da wir nur kleine Gruppen unterrichten.
Den Erfolg unserer Vorgehensweise belegen unsere Nachzuchten. Wir sind zudem bemüht neueste kynologische Erkenntnisse in die Zucht mit zu integrieren.
Merke: Einen Gegenstand kann man kaufen, ausprobieren und bei Nichtgefallen entsorgen, auf diese Weise mit einem Lebewesen zu verfahren ist absolut tragisch